Der Charlotte Meentzen Pionierinnen-Blog | Folge 22 - Emilie Luise Friederika Mayer
KOMPOSITIONEN AUS BROT UND NOTEN
Ihren eigenwilligen, geistreichen Stil nannte man „unweiblich“. Das lag vermutlich auch daran, dass es wenig Komponistinnen gab, mit denen Emilie Mayer verglichen werden konnte. Weshalb eben ein Mann für ihren Spitznamen herhalten musste: Mayer, der „weibliche Beethoven“, wurde 1812 in Mecklenburg geboren, bekam bereits mit fünf Jahren Klavierunterricht und komponierte auch gleich erste Melodien. Weil ihre Mutter verstorben und sie als unverheiratete Tochter für die Pflege ihrer Familie verantwortlich war, erübrigte sich jedoch eine musikalische Karriere. Das änderte sich tragischerweise durch den Tod des Vaters, dessen Erbe sie finanziell unabhängig machte. Mayer beschloss, Komponistin zu werden, und zwar eine der produktivsten der Romantik. Ihre Musik wurde europaweit aufgeführt, gefeiert und bewundert. Genau wie ihre lässige, unkonventionelle Art – und, dass sie aus Weißbrot Skulpturen und Schalen machte.
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